Intervideo testet: Motion Capture für R&D

Ein Schatz nicht nur für Gollum

Live beim Motion Tracking

Published on 18. Juni 2018

Written by Mathias Schwaben

Über 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass uns die Figur des Gollum mit seiner menschenähnlichen Art und Bewegung beeindruckte, kommt der kleine Kerl doch eigentlich aus dem Computer. Möglich wurde die Darstellung natürlicher Bewegungsabläufe digitaler Darsteller durch das sogenannte Motion Capture Verfahren. Im Herr der Ringe Beispiel trug der Schauspieler Andy Serkis einen Anzug mit dutzenden von Markern. Die Position dieser Marker wird von Spezialkameras getrackt, also erfasst und aufgezeichnet. Da mehrere dieser Kameras um den Akteur herum aufgestellt sind und die Daten zusammentragen, ergibt sich ein sogenanntes Skelett, um eine 3D-Figur zu animieren.

Intervideo Motion Capture

Eine der OptiTrack Kameras

Auch in Videospielen findet das Motion Capture Anwendung. So verblüfft die Spielfigur in Hellblade: Senua’s Sacrifice“ durch völlig natürliche Bewegung – und Mimik, denn selbst die Bewegung der unzähligen Muskeln im menschlichen Gesicht können getrackt werden. Hinter Senua steckt übrigens die Paderbornerin Melina Jürgens, die eigentlich als Video-Editoring beim britischen Spieleentwickler Ninja Theory arbeitet. Doch das Potential des Motion Capture Verfahrens geht viel tiefer.

Hellblade: Senua's Sacrifice

Hellblade: Senua’s Sacrifice – Danke an das Team von Ninja Theory!

Insbesondere im medizinischen Bereich findet das Motion Tracking Anwendung. Erst durch die Aufzeichnung der echten Bewegung eines Menschen ist eine wirklich individuelle Analyse möglich. Bewegung und die damit verbundene Belastung des gesamten Bewegungsapparates oder einzelner Gelenke werden besser verstanden, was wiederum der klinischen Entscheidungsfindung im Bereich der orthopädischen und neuromotorischen Pathologien hilft.

Live beim Motion Tracking

Original und Abbildung

Aktuell haben wir uns bei Intervideo im Zusammenhang mit der Bewegungsaufzeichnung mit der Ergonomie beschäftigt. Wir haben beobachtet wie eine Testperson einen Haushaltsgegenstand bei der Anwendung hält, wie sich dabei entsprechend Arme, Unterarme und Handgelenke bewegen. Solche Studien tragen dazu bei, ein besseres Design zugunsten der Ergonomie zu finden. Auch das Motion Capture Verfahren kann also – wie auch die Virtual Reality – helfen, Produkte besser zu machen.

Motion Tracking bei Intervideo

Blick auf den Monitor

Über den Autor: Mathias Schwaben

Marketing-Experte bei Intervideo mit über 30 Jahren Berufserfahrung. Noch länger ist er allerdings Gaming-, Rock- und natürlich Film-Fan – mit einer besonderen Bewunderung für Tim Burton und Guillermo del Toro.

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