Der Imagefilm – ein Budget-Sprenger?
Was kostet ein Video, z.B. ein Imagefilm? Sie wissen sicher schon, welche Antwort zu erwarten ist: „Kommt drauf an.“. Da sieht es bei den Unternehmensfilmen nicht anders aus als in Hollywood. Wird in einer Küche die Szene einer Familienserie gedreht, ist das im Verhältnis eine wenig aufwendige und damit recht günstige Sache. Wenn dann aber ein Mann im roten Superheldenanzug angeflogen kommt und das Einfamilienhaus samt Küche aus dem Fundament hebt, dann wird alles doch schon viel komplizierter und die Mischung aus Greenscreen-Drehs und CGI (Computer Generated Imagery) verlangt ein wesentlich höheres Budget. Wird dann auch noch Robert Downing J. verpflichtet und ein renommierter Komponist, dann wird das eine richtig große Nummer. Mit Ihrem Imagefilm aber müssen Sie zum Glück nicht zwei Stunden die Massen unterhalten. Und auch wenn Robert Downing sicher ein Knaller wäre, Sie brauchen ihn nicht. Und Sie brauchen auch keine Millionen.
Beim Unternehmensfilm steckt nicht wie in Hollywood der Löwenanteil des Budgets in den Gagen der Starts und meist auch nicht im Dreh selbst, sondern in der zuvor beschriebenen Vor- und Nachbereitung, die dafür sorgt, dass es zum Beispiel auch bei einem Drehtag bleibt, wenn nur einer auf dem Plan steht und dass später aus dem vorher noch recht unspannend wirkenden Rohmaterial durch Schnitt, Colorgrading und Vertonung ein echter Diamant wird. Darum ist es so wichtig, dass nicht nur bei Regie und Kamera gute Leute am Start sein, sondern an jeder Stelle im gesamten Prozess. Das geflügelte Wort „die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“ trifft im Bereich der Unternehmensfilme hundertprozentig zu.
Eine Agentur wird nicht mehr verlangen, weil sie Referenzen wie Siemens, Mercedes, die Allianz, Sixt oder Hornbach vorweisen kann. Diese Unternehmen haben nach langen Recherchen die Entscheidung für eine Agentur getroffen, weil diese einfach gut ist und es kein schwächstes Glied bei ihnen gibt.
Schauen wir uns aber noch einmal ein typisches Beispiel aus der Werbebranche an:
„Das Bild beginnt auf der Chromfelge eines Oldtimers, in der sich ein cool aussehender Mann spiegelt. Das Bild öffnet sich, die Kamera bewegt sich nach oben und man sieht eine endlos lange Straße. Am Horizont verschwindet die Sonne.“ [Aus dem Drehbuch für einen Werbespot]
Eine schöne Szene. Wenn Sie auch so etwas Ähnliches wollen – hier ist schon mal die Liste der Zutaten:
- 1 Storyboard
- 4–8 Tage Locationsuche inkl. Beschaffung von Drehgenehmigungen
- 2 Modelcastings
- 4 Kundenabstimmungen
- 1 Kamerateam bestehend aus: Produktionsleiter, Regisseur, Aufnahmeleiter, Tonmann, Kameramann, Kameraassistent, Bühnenmann, Bühnenassistent, Oberbeleuchter, 2 Beleuchter, Requisiteur, 4 Produktionsassistenten
- 1 Oldtimer mit Tageszulassung
- 1 Betreuer für das Fahrzeug
- 1 Transporter mit Kameraequipment 1 LKW mit Tageslichtlampen
- 1 LKW mit Kamerakran und Zubehör
- 1 selbstfahrendes Stromaggregat mit 80 kW
- 20 Kästen Mineralwasser, 50 Portionen warmes Essen, 200 Portionen Häppchen, 8 Liter Kaffee, 68 Keksriegel, 1 Flasche Sekt für Abschluss
- 1 Dixi-Toilette
- 1 Sonnenuntergang
- 2 Ersatzsonnenuntergänge, falls Wetter oder Timing nicht genau passen
Sie sehen: ziemlich viel, aber machbar. Kostenpunkt: wahrscheinlich deutlich im 6-stelligen Bereich.
Lassen wir den Sonnenuntergang weg, wird es schon um einen gut 5-stelligen Euro-Betrag günstiger. Machen wir aus dem Oldtimer einen Kleinwagen, sinken die Kosten natürlich weiter. Das Ergebnis wird aber eben auch nicht mehr ganz so schön. Und dieses Spiel lässt sich beliebig fortsetzen.
Das Beispiel mag etwas flapsig dahergekommen sein, der beschriebene Aufwand ist es nicht. Dabei war dabei weder von Konzeption, Vor- oder Nachproduktion kaum Rede, denn bis zum Beispiel das Storyboard steht, muss einiges an kreativer und planerischer Leistung erbracht worden sein. An allen Aufgaben arbeiten gute Leute, die natürlich ihren Preis haben. Für einen Preis gibt es als Gegenwert eine klar definierte, innerhalb einer bestimmten Zeit erbrachte Leistung.
Angenommen, der Vertriebschef Europa hat sich überraschend angekündigt, um ein Statement in Ihrer Firma abzugeben. Sie möchten die Gelegenheit nutzen, um ein Interview aufzuzeichnen.
Sie brauchen dafür:
- 1 Vorgespräch
- 1 motivierten Vertriebschef
- 1 ruhige Ecke
- 1 Kamerateam bestehend aus: Redakteur, Kameramann, Assistent
- 1 Reportage-Ausrüstung
Das Ganze wird an einem Tag abgedreht und kostet ca. 2.000 Euro. Sie haben dann ein ungeschnittenes Interview.
Man könnte damit in die Nachbearbeitung gehen, die Rede mit vorhandenen Grafiken kombinieren, eine nette Musik und etwas Sprecherkommentar unterlegen und fertig ist ein professioneller Motivationsfilm, der schon einiges hermacht.
Je nachdem, welche der eben aufgezählten Komponenten Sie sich zusätzlich wünschen, kostet der fertige Film zwischen 5.000 und 15.000 Euro.
Es sind also nicht die Anzahl der Minuten, die den Preis eines Films bestimmen. Kostenfaktoren wie Technik, Teamgröße, Aufwand beim Drehen usw. spielen eine viel größere Rolle.
Alles hängt letztlich davon ab, welche Ziele Sie erreichen wollen. Aber eines ist oberstes Gebot: die Qualität muss stimmen. Denn Sie wissen ja: Was einmal im Internet ist, bleibt im Internet.
Gehen wir den nächsten Schritt und werden in den Beispielen noch konkreter. Das Beispiel:
Die 30-Jahre Feier des Unternehmens in der Stadthalle wird digital verewigt. Es gibt einige Highlights, so dass sich ein kurzer Clip fantastisch auch in den sozialen Medien verwenden lässt – die Filmlänge ca. zwei bis fünf Minuten.
Bei diesem Projekt läge die Preisspanne zwischen 6.000 und 9.000 Euro. Denn folgenden Leistungen liegen dahinter:
- Projektleitung und Planung
- Vorbesichtigung
- 1 Tag Redaktion
- 1 Tag Dreh inkl. Redaktion, Kamera, Assistent und Technik zzgl. Reisekosten
- 2 Tage Nachbearbeitung
- 3 Minuten Musik, Encodierung, Vertonung Deutsch
Und noch ein Beispiel:
Sie wollen ein Unternehmensportrait, also einen Imagefilm. Das ist eine gute Entscheidung, denn ohne geht es kaum. Die Filmlänge beträgt ca. fünf bis maximal acht Minuten. Jetzt sind wir bei einer Preisspanne von 20.000 – 28.000 €. Die Leistungspakete, die sich hinter diesen Summen verbergen, sind nahezu identisch mit den Leistungen aus dem vorherigen Beispiel:
- Projektleitung und Planung
- Vorbesichtigung
- 4 Tage Redaktion
- 3 Tage inkl. Redaktion, Kamera, Assistent und Technik zzgl. Reisekosten
- 4 Tage Nachbearbeitung
- 2 Tage Grafik
- 4 bis 6 Minuten Musik, Encodierung, Vertonung Deutsch
Wie Sie sehen, haben sich aber die Dauer der einzelnen Punkte multipliziert. Warum, ist klar: Zuvor gab es einen bereits geplanten Event. Es musste keine großartige Idee erschaffen werden, die das Video einzigartig macht oder damit es auf besondere Weise auffällt. Es musste kein Drehort gefunden werden, keine Darsteller wurde gecastet und es gab auch keine 3D-Animationen oder ähnliches. Das alles muss für den Imagefilm gemacht werden. Es steckt sozusagen viel mehr Kreativleistung in diesem Projekt, als auch mehr Aufwand in der Inszenierung für den Dreh und mehr Detail in der Postproduktion. Dafür ist das Ergebnis auch etwas ganz besonders, das auf vielen Kanälen über eine längere Zeit genutzt werden kann. Aber dazu lesen Sie wie schon erwähnt mehr in unserem kostenfreien Whitepaper „Online-Marketing – Strategie und Bausteine“.
Und wenn Sie sich nun irgendwann entschließen, das nächste Projekt anzugehen, ist es uns eine Ehre, Ihnen beratend zur Seite zu stehen. Das komplette Whitepaper zum Thema mit zahlreichen Checklisten für Ihre Planung und Infos auch zu neuen Trends und Techniken (Virtual Reality, Augmented Reality etc.) finden Sie hier. Mehr zum Thema Imagefilm in Sachen Storytelling und Content gibt es hier zu lesen. Oder orientieren Sie sich nach dem Anlass, für den Sie einen Film, eine VR-Installation oder eine interaktive App brauchen. Auf unserer Startseite können Sie nicht nur nach dem Medium suchen, sondern auch nach „Event„, „Produktpräsentation„, „Marketing„, „Research & Development“ oder „Wissenstransfer„.
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